Aus gesundheitlichen Gründen entschieden sich Hudson und Maria 1860, nach England zurück zu kehren. Dort musste sich Hudson zuerst einmal erholen, beendete dann aber sein Medizinstudium und warb für die Evangelisation Chinas in den oft selbstzufriedenen Gemeinden in England.
Nach großen inneren Kämpfen wurde ihm klar, dass es seine Aufgabe war, eine Missionsgemeinschaft zu gründen und Missionare nach China zu senden. So betete er am 25. Juni 1865 um 24 Mitarbeiter, zwei für jede der 11 Provinzen Chinas und zwei für die Mongolei. Die China Inland Mission war gegründet.
1866 segelte Hudson Taylor mit der zweiten Gruppe der 24 Mitarbeiter auf der „Lammermuir“ zurück nach China.
Weil die Entstehung der ÜMG ein geistlich so einschneidendes Ereignis war, folgt an dieser Stelle die Geschichte von Brighton Beach.
Herausgefordert von seiner schlechten finanziellen Versorgung, dem zu bequemen Lebensstil unter den Missionaren und dem eigenen Versagen, Chinesen für Jesus Christus zu gewinnen, kehrte Hudson Taylor aus China zurück, wo er die letzten sechs Jahre Missionar der „Chinese Evangelization Society“ war. Wie sollte es weiter gehen? Wie könnte China mit der rettenden Botschaft Christi erreicht werden? …
Trotz der Ungewissheit über all diese Fragen sah Hudson Taylor immer klarer, dass eine neue Organisation notwendig würde und wie diese aussehen sollte: Diese Missionsgesellschaft müsste sich aus Männern und Frauen unterschiedlicher Denominationen zusammensetzen, und diese Menschen müssten sich mit all ihrer Kraft für die Evangelisation, den Gemeindeaufbau und die Ausbildung von Gemeindeleitern einsetzen. Sie sollten ins Innere des Landes vordringen, von niemand sonst als von Gott geführt und geleitet. Um alle elf bisher unerreichten Provinzen evangelisieren zu können wären mindestens 22 Missionare erforderlich…“
Auch George Pearse sah, dass Hudson unbedingt eine Pause einlegen musste. Also lud er ihn für das Wochenende vom 24.-26. Juni 1865 nach Brighton ein. Am Sonntagmorgen hörte Hudson die Predigt des Presbyterianers J.M. Denniston, die ihn zutiefst bewegte. „Dann“, so erinnerte er sich, „konnte ich den Anblick von vielleicht tausend oder mehr Christen nicht länger ertragen, die sich ihrer eigenen Sicherheit erfreuten, während Millionen Menschen zugrunde gingen, weil ihnen die Erkenntnis des Glaubens fehlte.
So wanderte ich am Strand entlang und litt schwere Qualen. Doch der Herr überwand meinen Unglauben, und ich stellte mich wieder neu in Seinen Dienst. Ich sagte ihm, dass die gesamte Verantwortung für unsere Pläne und deren Konsequenzen bei ihm liegen müsse, dass meine Aufgabe als sein Diener nur darin bestehe, Ihm zu gehorchen und zu folgen, und es Seine Aufgabe sei, für mich und meine eventuellen Mitarbeiter zu sorgen und uns zu führen“.
„Sofort strömte Frieden in mein gequältes Herz! Gleich hier und jetzt bat ich den Herrn um 24 Mitarbeiter, zwei für jede Provinz des chinesischen Inlandes, in der es keine Missionare gab, und zwei für die Mongolei. Dann schrieb ich das Gebetsanliegen auf eine Seite in meiner Bibel und ging frohen Herzens nach Hause.
Monatelang hatte ich mich nicht mehr so ruhig gefühlt. Ich war mir ganz sicher, dass der Herr Sein Werk segnen würde und dass ich daran Anteil haben sollte. Schon früher hatte ich gebetet, dass Arbeiter für die elf unerreichten Provinzen gefunden und von Gott berufen würden und wir die nötigen Mittel hätten, für sie zu sorgen. Allerdings war ich bisher selbst nicht bereit gewesen, mich als ihr Leiter zur Verfügung zu stellen.“